Die von Stadtverwaltung und SachsenEnergie vorgestellten Pläne zur Sicherung der
Fernwärmeversorgung infolge des Einsturzes der Carolabrücke haben die Kritik der
Fraktion TEAM ZASTROW im Dresdner Stadtrat hervorgerufen. Der Fraktionsvorsitzende Holger Zastrow erklärt dazu:
„Dresden droht eine „Blaue-Rohre-Saga 2.0“. Jeder erinnert sich an die blauen Rohre, die für viele Jahre das Dresdner Stadtbild verschandelten und die zurzeit endlich abgebaut werden. Jetzt soll es ein weiteres Provisorium geben, dass Dresden auf viele Jahre hinaus prägen wird, wenn es nach den Plänen von Stadtverwaltung und SachsenEnergie geht. Allerdings diesmal an der denkbar sensibelsten Stelle der
Stadt, auf der Augustusbrücke. Nach dem Einsturz der Carolabrücke wurde versprochen, die provisorischen Fernwärmeleitungen im April 2025 wieder abzubauen. Nun stellt sich heraus, dass das nicht möglich ist, weil die Planungen für alternative Elbquerungen noch andauern und teuer sind. Wieder einmal wurde gegenüber dem Stadtrat nicht mit offenen Karten gespielt, um ein positives Votum zu erhalten und
Tatsachen zu schaffen. Wieder einmal wurde getäuscht und getrickst. Und erneut spielen ästhetische Aspekte und Nutzungseinschränkungen für Fußgänger für die Verantwortlichen keine Rolle. Wenn es nach den vorgestellten Plänen geht, bleiben die Leitungen sicher noch 10 Jahre auf der Augustusbrücke und der Fußweg bleibt gesperrt. Man muss von einer touristischen Katastrophe sprechen. Die Situation für
Fußgänger auf der wichtigsten Verbindung zwischen Alt- und Neustadt ist heute schon problematisch. Wie wird das eigentlich sein, wenn ab nächstem Jahr das Narrenhäusel gebaut wird?“


Auch wenn Alternativen teurer sind: Dresden dürfe sich an dieser Stelle auf kein Abenteuer einlassen. Die Erfahrungen mit Bauprojekten in der Stadt zeigen eindeutig, dass aus Provisorien schnell Dauerzustände werden, Pläne selten stimmen und dass avisierte Bauzeiten meistens bei weitem nicht eingehalten werden.

„Dresden bleibt mit Blick auf den Schutz von Attraktivität und Lebenswert des historischen
Stadtzentrums nichts anderes übrig, als sich sofort für die Variante Düker, also die
Untertunnelung der Elbe, zu entscheiden. Den Bau der Carolabrücke abzuwarten, ist
viel zu riskant“
, sagte Zastrow.

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